Infothek
Hier war der Dichter Carl Zuckmayer zu Gast
Das Weingut Dr. Dietrich in Nackenheim
Von Liliane Turmes, Romain Batyn und Wilfried Moselt (alle Fotos: Romain Batyn)
Das Weingut mit einer eher kleinen Rebfläche von 3,5 Hektar ist in einem phantastischen Park gelegen.
Bis 1995 war es ein reiner Weißweinbetrieb. Mittlerweile gibt es auch Rotweine im Angebot, zum Beispiel einen Cabernet Mitos "Der Cabernet Mitos ist keine einfach zu handhabende Rebsorte", sagt Peter Dietrich. "Sie bringt kleine Erträge, die aber durchaus nachhaltige Weine ergeben."
Er hat nach seiner Ausbildung zum Weinbautechniker unter anderem auf Schloss Johannisberg im Rheingau praktische Erfahrungen gesammelt und dort die Liebe zum Rotwein entdeckt. Eine weitere Etappe war die Weinbau-Lehr- und -Versuchsanstalt in Oppenheim.
Das Haus der Familie Dietrich.
Zu Hause hatte er bereits im jugendlichen Alter bei den Vorbereitungen im Keller mitgeholfen,
und er hat sehr gute und positive Erinnerungen an die Zeit, als es auch noch Ruländer und
Grauburgunder im Programm gab.
"Die Sorten möchte ich wieder aufnehmen", sagt er, "Das bedeutet natürlich nicht, dass ich meine
Rieslinge weniger liebe. Sie sind mir alle ans Herz gewachsen, und ich möchte ehrliche Weine
machen, hinter denen ich als Winzer stehen kann".
Heute gehören naturgemäß auch Schaumweine zum Programm, die allerdings nicht im eigenen
Haus produziert werden. Dietrichs Grundweine werden, wie das heute in vielen Betrieben üblich ist,
in einer Sektkellerei versektet.
2007 wurde der Entschluß gefasst, den Schraubverschluss einzuführen, was auch bei den Kunden,
zumal in der Gastronomie gut ankommt, wie es hier heißt. Vor allem für jung zu trinkende Weine ist es
eine sinnvolle Alternative - ohne den gelegentlichen Ärger über Korktöne, und praktisch ist es allemal.
1992 war ein wichtiges Jahr im Weingut Dr. Dietrich. Man feierte das 30-jährige Jubiläum des Betriebes, und einen 1992er Riesling gab es denn auch noch zu verkosten, sind doch alte Jahrgänge aus der aktiven Zeit von Vater Manfred nach wie vor eine Spezialität des Hauses. Dieser halbtrockene über 20 Jahre alter Riesling des Seniors präsentierte sich überraschend lebendig mit Anklängen an Aprikosen, gelbe Äpfel und Bienenwachs in der Nase und erstaunlich frisch am Gaumen mit Noten von Agrumen, war sehr harmonisch strukturiert und verabschiedete sich mit einem langen Abgang.
Glückwunsch!